Unkeler Wohncontaineranlage wird abgebaut

    Mietvertrag zwischen Verbandsgemeinde und Stadt Unkel endet zum 31. August 2025

    Die Containerwohnanlage auf dem Parkplatz am Bürgerpark Unkel wird abgebaut. Der Mietvertrag zwischen der Verbandsgemeinde (VG) und der Stadt Unkel, welche Eigentümerin der Parkplatzfläche ist, wird zum 31. August 2025 enden.

    Vor zwei Jahren hatte die Verbandsgemeindeverwaltung Unkel gemeinsam mit dem Verein „Gemeinsam für Vielfalt“ die Unkeler Bürger zu einer Informationsveranstaltung in den Bürgerpark eingeladen und über die Pläne zum Bau einer Containerwohnanlage auf dem davor liegenden Parkplatz informiert. Diese wurde notwendig, da es in der Verbandsgemeinde keine ausreichenden Wohnraumangebote mehr gab und die Flüchtlinge nach einem Jahr aus der Notunterkunft im Bürgersaal der Rheinbreitbacher „Hans-Dahmen-Halle“ ausziehen sollten. Die dortige Situation für 60 Geflüchtete ohne Kochmöglichkeiten und nur mit Bauzäunen als Raumteilern sollte beendet und der Bürgersaal den Rheinbreitbacher Bürgern wieder zur Verfügung gestellt werden.

    In der neu errichteten Wohncontaineranlage auf dem Parkplatz am Unkeler Bürgerpark war Platz für insgesamt 72 Personen. Zum 30. August 2023 zogen zunächst die Flüchtlinge aus dem Bürgersaal dort ein und es dauerte nicht lange, bis alle Plätze belegt waren.

    Der Mietvertrag zwischen der VG und der Stadt Unkel wurde zunächst für die Dauer von zwei Jahren geschlossen. Anfang diesen Jahres bat der Kreis Neuwied als Kostenträger Anfang noch darum, den Mietvertrag um ein Jahr zu verlängern. Der Stadtrat hat diesem Ansinnen in seiner Sitzung im April 2025 entsprochen und der Vertragsverlängerung bis zum 31. August 2026 zugestimmt. Aufgrund der zurückgehenden Flüchtlingszahlen hat die Kreisverwaltung Neuwied jedoch im Mai neu entschieden, den Mietvertrag für die Wohncontaineranlage nicht mehr zu verlängern. 

    Derzeit leben noch 40 Personen in der Unterkunft. Es ist beabsichtigt, dass die letzten Bewohner am 15.08.2025 die Unterkunft verlassen werden. Rosemarie Wester als zuständige Fachbereichsleiterin in der VG-Verwaltung erläutert, dass nach heutigem Stand vermutlich alle Bewohner der Wohncontainer in eine neue Bleibe innerhalb der Verbandsgemeinde Unkel umziehen können. Bürgermeister Fehr ergänzt: „Hierdurch werden dann zwar wieder alle Unterkünfte, die wir in den letzten Jahren in der VG Unkel geschaffen oder angemietet haben, belegt sein, doch müssen wir Kommunen gemeinsam mit der Kreisverwaltung Neuwied auch die Wohnungssituation im gesamten Kreis Neuwied und die Kosten im Auge behalten“. 

    Bei der eingangs genannten Informationsveranstaltung, die unter der Überschrift „Wir schaffen das – nochmal“ stand wurden von den Anwesenden Befürchtungen wie „Ghettoisierung“ oder „weniger Besucher für den Bürgerpark“ geäußert. Tatsächlich haben sich diese jedoch nicht realisiert. „Die Gründe hierfür sind vielfältig“ so Fehr. Als Beispiele führt er die äußerst engagierten Mitarbeiter der Verwaltung an, welche stets auf Transparenz und handfeste Informationen gesetzt haben, um von Anfang an keine Gerüchte aufkommen zu lassen. Stadtbürgermeister Mußhoff bedankte sich insbesondere beim Verein „Gemeinsam für Vielfalt“ unter der Leitung von René Rondot und Klaus Schmitt. Der Verein habe sich sehr stark eingebracht und der von dem Verein eingestellte Flüchtlingsberater Ebrahim Tayar habe ebenfalls sehr wertvolle Arbeit geleistet. Auch die Unkeler Bürgern hätten sich offen gezeigt und bei der Integration mitgeholfen. 

    „Angesichts der weltweiten Unruhen kann niemand mit Gewissheit voraussagen, wie sich die Flüchtlingssituation in nächster Zeit entwickeln wird. Dennoch wäre es nicht angemessen, jetzt bis auf Weiteres Wohnraum vorzuhalten. Dementsprechend bin ich froh, dass die kommunale Familie zusammensteht und der Rückbau der Wohncontainer nun betrieben werden kann“, so Fehr abschließend. (Pressemitteilung VG Unkel) Foto: Kulturstadt Unkel/Simone Schwamborn