Nachfolger für die Betreuung des Stadtarchivs gesucht

    Stadtarchivar Wilfried Meitzner legt nach vielen Jahren sein Ehrenamt nieder

    Seit 2010 übt Wilfried Meitzner das Ehrenamt des Stadtarchivars in der Stadt Unkel aus. Nun suchen die Stadt und der Geschichtsverein Unkel, der das Stadtarchiv satzungsgemäß unterstützt, einen Nachfolger für den Unkeler. Wer eine Leidenschaft für Geschichte besitzt, „kann sich mit der Geschichte der Stadt und der Region nah auseinandersetzen und auf einen großen Fundus an Informationen zurückgreifen“, sagt Wilfried Meitzner.

    Seit die Verwaltung der Verbandsgemeinde Unkel 1998 endgültig aus dem Rathaus der Stadt Unkel in das neue Verwaltungsgebäude nebenan verzogen ist, hat das Archiv der Stadt angemessene Räumlichkeiten zur Verfügung, um das wertvolle Archivgut sachgemäß zu lagern, zu erforschen und auszuwerten. Dank der engagierten Unterstützung durch Mitglieder des Geschichtsvereins Unkel konnten viele neue Erkenntnisse über die Geschichte des Ortes und der Nachbargemeinden gewonnen und in vielfältiger Form veröffentlicht werden. Im Laufe der Jahre konnten manche Ausstellungen veranstaltet, viele Vorträge gehalten und eine große Anzahl von Büchern und Schriften herausgebracht werden. Auch weiterhin wird die Beschäftigung mit den Schätzen, die im Stadtarchiv schlummern, manche interessanten Geschichten hervorbringen.

    Was wird im Stadtarchiv Unkel aufbewahrt?

    - Amtsakten aus kurkölnischer, nassauischer und preußischer Zeit
    - amtliche Kartenwerke
    - Vereinsarchive und Parteiarchive
    - Zeitungsausschnitte-Sammlung zu allen relevanten Themen Unkels und der Region
    - Nachlässe Unkeler Bürger
    - Foto- und Filmarchiv
    - Nachlässe, Schrifttum und Kunstwerke Unkeler Künstler und Schriftsteller
    - Gegenstände mit Bezug auf die Ortsgeschichte
    - Bibliothek zur Orts- und Regionalgeschichte
    - Veröffentlichungen zur Orts- und Regionalgeschichte

    „Daraus ist zu erkennen, dass das Stadtarchiv auch gleichzeitig Museumscharakter hat“, erklärt Wilfried Meitzner.

    Den Vorteil aus diesem Fundus ziehen nicht nur der Archivar und die eifrigen Hobbyhistoriker. Häufige Anfragen von Bürgern, die nach ihren Vorfahren forschen, Schüler, die eine Examensarbeit schreiben, Vereine, die eine Festschrift herausgeben wollen oder Neubürger, die etwas über die Vorgeschichte ihres Hauses wissen möchten, profitieren von den bewahrten Informationen und dem Wissen des Stadtarchivars.

    Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Ort von der Größe Unkels über ein so gut bestücktes Archiv verfügt, sagt der Stadtarchivar. Viele andere Orte mussten in der Vergangenheit ihre Akten an das Landeshauptarchiv abgeben. Durch glückliche Umstände sei dies Unkel erspart geblieben. Deshalb sei es eminent wichtig, dass das Archiv in seiner jetzigen Ausstattung weiterhin sachkundig betreut wird. Stadtarchivar Meitzner freut sich darauf, eine/eine Nachfolger/in für diese Aufgabe zu begeistern und entsprechend einzuarbeiten. 

    Wer sich für das Ehrenamt interessiert, kann sich telefonisch unter 02224/9602729 oder per E-Mail an Wilfried Meitzner wenden. Der Vorstand des Geschichtsvereins unterstützt den Stadtarchivar vollumfänglich, denn so steht es in seiner Satzung. Daher ist der Stadtarchivar auch „geborenes“ Mitglied des Vereinsvorstandes. (Schmuckbild: Unsplash/Bernd Dittrich)